Skipper Raphael Fichtner
Es gibt dutzende Weise Sprüche wie: „Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deine Träume.“ Mir persönlich gefällt „Go your own way“, ein Songtext von Fleetwood Mac, am Besten. Denn egal wie viele Menschen man fragt, man bekommt ebenso viele verschiedene Meinungen zu hören. Dass dies bei mir nicht immer so war, sondern eher mit der Zeit gewachsen ist, verdanke ich verschiedenen Umständen.
Ein paar Worte, die mich gut beschreiben wären: Segler, Träumer, Reisender, Macher,…
1982, im Zeichen der Jungfrau, in St.Pölten geboren. Meine erste größere Berührung mit Wasser hatte ich, von der Badewanne einmal abgesehen, als ich als Dreijähriger in den elterlichen Pool gefallen bin und dabei selbstständig die Badeleiter erreichen musste.
Die erste Berührung mit einem Segelboot kam dann im Alter von fünf Jahren als Mitsegler auf einem Urlaubstörn mit meiner Familie. Es folgten mehrere Törns an der Adria. In späterer Folge wurde am Attersee ein eigenes Segelboot angeschafft. 1995, im Alter von zwölf Jahren, erlangte ich den Segel Grundschein. Ein Jahr später den Segel A-Schein. Auch ein zehn Meter Schiffsführerpatent zur (legalen) selbstständigen Führung der elterlichen Yacht musste her.
Zehn Jahre danach, im Jahr 2006, folgte der Befähigungsausweis FB3 zur selbstständigen Führung von Segelyachten bis 200 Seemeilen vor die Küste. Ein Jahr später das Pendant, der MSVÖ FB3 Schein.
Im Winter von 2009 auf 2010 absolvierte ich auf der Seefahrtsschule Enkhuizen am Ijsselmeer (Holland) mein Examen kleine Zeilvaart, sowie das GMDSS Funkzeugnis. www.ezs.nl
Obwohl es mir meine Ausbildung von der Seefahrtsschule erlaubt, mit Schiffen bis 3000 Tonnen auf hoher See zu fahren, jedoch nicht mit 25 Tonnen Dampfern auf österreichischen Binnenseen, genoss ich noch zwei Jahre Matrosendienst am Attersee mit abschließender Kapitänsprüfung. Nachdem die ersten 1080 Fahrstunden abgesessen waren und eine positive Prüfung absolviert wurde, drückte man mir ein Kapitänspatent mit einer Einschränkung auf 30 Meter Länge in die Hand. Nach weiterem erfolgreichen absitzen der restlichen Zeit, es waren immerhin weitere 1080 Stunden Fahrpraxis, bekam ich schließlich mein uneingeschränktes Kapitänspatent für Seen und Flüsse.
Mein kürzlich erworbener, vom DSV ausgestellter „Sportbootführerschein Binnen“ bemächtigt mich, auf allen Wasserstraßen weltweit, abgesehen der Donau im österreichischen Hoheitsgewässer, zu fahren. Der Amtsschimmel lässt Grüßen!
Co - Skipperin Susanne Haitzinger
Assistentin, Geliebte, Genießerin und für das Ambiente an Bord zuständig.
Irgendwie sollte mir das Segeln ja im Blut liegen als Tochter vom Karli-Papa, aber scheinbar habe ich nur das Seekrank-Sein von ihm geerbt.
Früher wollte ich immer auf einem Holzzweimaster in die Karibik, mit Strand und Palmen, aber jetzt sitz ich mit Raphael auf einem Stahlschiff im Norden;) Dass uns der Norden mehr als der Süden anzieht, haben wir gleich einmal bemerkt. Zu viel Sonne und Hitze mögen wir beide nicht.
Die 3 Jahre Taranga-Sanierung haben mir zwar doch einige Nerven gekostet, aber langsam gewöhne ich mich an mein neues Leben auf dem Schiff und das ständige Schaukeln. Noch vor kurzem war mein Leitspruch: „Ich bin einfach nicht der Campingtyp“, aber scheinbar habe ich mich da selbst falsch eingeschätzt.
Die Flussfahrt und auch die kleineren Tagesetappen am Marker- und Ijsselmeer haben mir sehr gut gefallen. Die wilden Überfahrten dürfen weiterhin die wilden Kerle alleine machen. Ich kaufe dann höchstens verlorenen gegangene Bootshaken nach und bin froh nicht dabei gewesen zu sein….