Nach dem Stress der letzten Wochen wollte ich die Woche vor der Abfahrt in Linz entspannter angehen. Aufgrund der bis dato noch unerledigten To-Do-Liste ist mir das aber leider nicht gelungen… 

Grundsätzlich hätte es eine ruhige Woche werden sollen. Besuche empfangen, Probefahrten auf der Donau, Besuche erledigen,… das war’s, was ich mir vorgenommen hatte. 

Aber leider standen noch Aufgaben auf meiner Liste, für die zu Hause keine Zeit mehr war bzw. die wieder neu hinzugekommen sind. Trotz all der vielen Do’s, die noch zu bewerkstelligen waren, hatte ich viele nette Momente, die ich nicht missen möchte. 

Aber alles der Reihe nach:

Endlich war es soweit. Taranga hatte die staubige Autobahnfahrt hinter sich gebracht und freute sich nun endlich neue Gewässer entdecken zu dürfen. Im Gebirgssee war’s zwar recht gemütlich, aber es gibt doch auch noch einiges mehr zu entdecken wie z.B. eben das Meer.

Bis es jedoch soweit ist, haben wir noch ca. 1400 km Flussfahrt vor uns. Von der wollen wir euch jetzt erzählen. 

Die Geschichte beginnt im Winterhafen in Linz an der Donau bei Stromkilometer 2132

Nach dem Kranen durch die Firma Felbermayr bei der Traunmündung kam bereits die erste Belastungsprobe für unseren neuen 40 PS starken Yanmar 3 Zylinder. Neue Gefühle stellten sich bei mir ein, als wir von der Traun in die beinahe Hochwasser führende Donau bogen und gegen die Strömung in Richtung Winterhafen dampften.

Weil Strömungsfahren neu für mich und das Schiffchen war, holten wir zur Verstärkung Manfred und Ignaz an Bord.
Trotz des wenigen Verkehrs schlug der Plotter gleich Alarm und meldete ein stromabwärtsfahrendes Fahrzeug am AIS. Nun wusste ich dass auch das AIS funktionierte. Vorbei an der VÖST kamen wir eine halbe Stunde später im Winterhafen an und freuten uns auf ein kühles Bier das uns Renate an Bord der „Esperanza“, dem Ausbildungsschiff des YCA, kredenzte. Anschließend verholten wir uns neben die „MS Apollo“ wo wir Gastfreundschaft für die restliche Woche genossen.

 

Den Dienstag wollte ich gemütlich angehen. Magda und Gerald waren extra aus Wien angereist um sich persönlich in Linz zu verabschieden. 

Aber wie es der Zufall will, war es leider ausgerechnet Dienstag an dem „Manfred der Handwerker“ seinen freien Nachmittag hatte. Deswegen musste die Verabschiedung leider abgekürzt werden. Zeit genug für ein Bierchen mit meinen Freunden aus Wien blieb aber allemal 🙂

Nachdem wir Holz vom Baumarkt geholt hatten bauten wir für hinten und in der Mitte noch zwei zusätzliche Mastauflager, sodass der Mast selbst in den Wellen des Rheins nicht verrutschen sollte. Ignaz wünschte sich noch ein kleines Bänkchen hinterm Steuerstand zur Verbesserung der Aussicht.
Als wir um 18:30 beim Feierabendbier saßen waren alle happy, dass wir so erfolgreich waren.

 

Mittwoch war Probefahren angesagt.

Ich wollte wissen, wie schnell wir vorankommen werden um später besser koppeln zu können. 

Alles lief prima. Wir fuhren mit 5 bis 6 km/h bergwärts. Selbst an der Engstelle unter der neuen Eisenbahnbrücke gab es keine Probleme. Einzige Devise: Fernhalten von Brückenpfeilern.

In Puchenau drehten wir um. Bei der Rückfahrt hatten wir zwischen 13 und 14 km/h am Tacho.

Nachdem die Generalprobe so gut geklappt hatte konnte ich am Donnerstag entspannt nach Hause fahren um mir am Freitag Früh den zweiten Stich abzuholen. 

Nachdem am Freitag zu Hause alles erledigt und ich auch Susi eingepackt hatte, bekamen wir vom jetzigen Winzer und ehemaligen Finanzminister Hans Jörg Schelling noch zwei Karton Wein vom Stiftsweingut Herzogenburg als Notproviant mit auf den Weg. 

Heinzi Mitterhauser hat sich freundlicherweise bereit erklärt uns nach Linz zu bringen. Aber nur um sicherzustellen, dass wir auch wirklich aufbrechen würden 😉 Danke Heinzi.

In geselliger Runde feierten wir noch einmal Abschied. Um 22:00 Uhr setzte ich dann alle vor die Tür um für den großen Tag ausgeschlafen zu sein, da die Abfahrt für 07:00 Uhr anberaumt war.